Fischotter als Überlebenskünstler


Weltweit sind dreizehn Otterarten bekannt. In Deutschland und Europa lebt nur der Eurasische Fischotter (Lutra lutra). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich auch auf Teile Asiens, bis hin zu den tropischen Regionen in Südost-Asien. Im Folgenden wird nur der einheimische Otter besprochen.


Fischotter in seinem Lebensraum     Foto: Dr. Hans-Heinrich Krüger
Junger Fischotter

Der Körper des Otters spiegelt seinen Lebensraum und sein Jagdverhalten wieder. Schlank und hydrodynamisch geformt kann er sich im Wasser schnell fortbewegen und seine Beute verfolgen. Sein dichtes Fell isoliert den Körper gegen die Kälte und lässt kein Wasser and die Haut vordringen. Die Schwimmhäute zwischen allen Zehen ermöglichen ein schnelles und wendiges Fortkommen im Wasser. 

 

Der Schädel des Fischotters spiegelt seine semiaquatische Lebensweise wider. Schwimmend ist der Körper und der Kopf des Otters weitgehend unter der Wasseroberfläche. Die wichtigsten Sinne sind aber oberhalb des Wassers und voll funtionstüchtig. Augen, Ohren und Nase sind hier zu nennen. Entsprechend flach ist die Form des Schädels. Mit den langen Eckzähnen greift er seine Beute,  insbesondere mit den hinteren Backenzähnen zerkleinert er sie.



Die gute Isolierung durch das Fell erlaubt dem Fischotter nicht nur seine semiaquatische Lebensweise. Bei der Schlafplatzwahl kann er auf gut gepolsterte Höhlen verzichten. Eine geschützte Uferkante oder ein Reisighaufen reichen für eine Schläfchen.


Schlafender Fischotter an der Uferkante  Foto: Dr. Hans-Heinrich Krüger
Schlafender Fischotter am Ufer

Die Nahrung des Otters, vorwiegend Fische, ist leicht verdaulich und entsprechend kurz ist der Verdauungstrakt. In wenigen Stunden verlässt die gefressene Nahrung den Körper. Alles schwerverdauliche, wie Gräten und Schuppen, finden sich gut erhalten in den Kothaufen wieder. (Foto li. u. R. Schubert)


Die Kothaufen dienen auch zur Markierung des Reviers und werden in der Regel als Latrine, also an bestimmten Plätzen, gut sichtbar abgelegt (siehe o. re). Das ermöglicht das Vorkommen der Fischotters sehr genau zu kartieren - man sucht entlang der Gewässer die Kothaufen und bekommt so einen Überblick über die Otterverbreitung.                               


Junge Fischotter kurz nach der Geburt Foto: Dr. Hans-Heinrich Krüger
Otterbabys

Die gute Anpassung an das Klima, das Leben im Wasserbereich, die Nutzung einer gut ausgepolsterten Höhle (siehe Bild unten) und eine intensive Pflege der Nachkommen durch die Mutter erlauben den Fischottern in Mitteleuropa auch im Winter Jungtiere aufzuziehen. Die zwei bis vier Jungtiere werden nach einer Tragzeit von ca. 60 Tagen geboren. Sie wiegen bei der Geburt  um die 100 g und sind wenig entwickelt. Erst nach ca. 17 - 26 Tagen öffnen sich die Augen. Und die Nesthöhle verlassen sie frühestens im Alter von 2 Monaten. Die gesamte Zeit werden sie von der Mutter intensiv betreut und gewärmt. Erst mit einem Jahr, wenn die Mutter sich wieder auf einen neuen Wurf einstellt, werden die Jungen selbständig.


Otter trägt Nestplatzpolsterung ein   Foto: Caterina Ferrari
Sehr selten zu sehen und daher ein besonderes Foto - ein Fischotter trägt Laub im Maul zu seiner Höhle . . . . . . . . Foto: C. Ferrari

Fischotter abtauchend  Foto: C. Ferrari
Fischotter taucht ab Foto: C. Ferrari